Beziehungskonto – Für eine harmonische Beziehung
Das Bankkonto
Wie sieht dein Bankkonto heute aus? Positiv oder Negativ oder auf Null? Und was fühlst du dabei?
Ein Bankkonto steigt, wenn man darauf etwas einzahlt. Es sinkt (auch unter Null) wenn immer nur genommen wird, nichts dagegen auch wieder eingezahlt wird.
Nun könnte man behaupten, dass es einem nichts ausmacht, wenn das eigene Konto im Minus ist. Meist macht es aber zumindest der Bank gegenüber etwas aus und diese ist nicht mehr so positiv gestimmt. Der Betrag auf meinem Konto, macht also was mit mir und meinem Gegenüber. Das Prinzip unseres Bankkontos verstehen wir spätestens ab der Pubertät und können relativ schnell abschätzen, was passiert, wenn ich nehme und was passiert wenn ich gebe.
Stellen wir uns dieses Prinzip übertragen auf zwischenmenschliche Beziehungen vor, fällt es uns leichter zu verstehen, warum mein Gegenüber positiv oder negativ reagiert. Menschen untereinander haben ein Beziehungskonto. Dieses ist entweder positiv, neutral oder negativ belegt.
Gerade in Beziehungsratgebern, bei sogenannten „Ehetherapeuten“ oder im Rahmen von Beziehungsschwierigkeiten wird das Konzept des Beziehungskontos gern vermittelt, um dem Paar ein Handwerkszeug zur Verbesserung der eigenen Beziehung an die Hand zu geben. Und was soll ich sagen, wir lieben es und wenden es tatsächlich gern an. Aber Achtung! Auch hier muss man wissen wie. Und leider lehren das die meisten „Experten“ auf diesem Gebiet nicht. Denn sie verallgemeinern und stülpen das System ungefiltert jedem über. Genau das geht für uns nicht. Jeder Persönlichkeitstyp ist anders und geht anders mit dem Prinzip des Beziehungskontos um. Für einige Persönlichkeitstypen funktioniert es super. Für andere leider nur semi-gut bzw. da bedarf es einer größeren Anstrengung für die Umsetzung. Dazu aber später mehr.
Die Geschichte aus zwei Sichtweisen
Wie Sie es sieht
Mit vielen Akten beladen befinde ich mich auf Arbeit im Gang auf dem Weg zu meinem Chef. Da kommt mir diesen langen Gang ein gutaussehender lächelnder junger Mann entgegen. (Beziehungskonto zu diesem Menschen ist auf 0, denn ich kenne ihn nicht und hatte noch keinerlei Berührungspunkte).
Er spricht mich auch gleich an und verwickelt mich in ein angenehmes Small-talk-Gespräch. Er ist witzig, chamant und macht mir unterschwellig ein Kompliment.
(Mein Beziehungskonto zu diesem Menschen steigt ins Positive).
Einige Dates später ist das Beziehungskonto ordentlich im positiven Bereich gefüllt. Jede kleine Geste, jedes Kompliment, jede mitgebrachte Blume lies das Konto ordentlich ins Plus steigen.
Ein Jahr später steht dieses Schnuckelchen in meiner Kücher und räumt die Sachen, die ich so eben in die Spülmaschiene reingestellt habe, wieder raus und ordnet sie neu. Der kleine Monk meines Mannes trifft auf meinen eigenen Monk. Nicht nur dass es mich tierisch nervt, diese Aktion war auch eine Abbuchung auf dem Beziehungskonto, obwohl er es weder merkte noch wusste, da er ja „nur helfen wollte“.
Heute, 12 Jahre später arbeiten wir in unserer Beziehung immer noch mit dem Konzept des Beziehungskontos. Und was soll ich sagen, wir achten beide sehr genau auf den Kontostand unseres jeweiligen Beziehungskontos. Denn dieses ist nach wie vor im Plus und lebt von täglichen Abbuchungen und Einzahlungen. Allerdings haben wir uns mittlerweile sehr genau Gedanken darüber gemacht, wer welche Währung hat, welche Bedürfnisse erfüllt werden müssen, damit es auch eine wirkliche Einzahlung ist und welche Abbuchungen welche Größenordnung hat, denn nicht nur die Existenz des Beziehungskontos, sondern auch deren Währung zu kennen, ist eine entscheidende Voraussetzung für die positive Wirkung des Konzeptes. Wie immer gilt: „Gut gemeint ist nicht gut gemacht.“
Wie Er es sieht
Ein ganz gewöhnlicher „Tag im Büro“. Da begegne ich zufällig auf dem Gang der neuen Kollegin. Sie ist mir bereits zuvor bei einer Beratung aufgefallen. „Echt hübsch und anziehend“ waren durchaus erste Gedanken dabei. (So stieg das Beziehungskonto da schon leicht ins Positive.)
Bei der Begegnung auf dem Gang wird erstmals ein Gespräch unter vier Augen, wenn nur kurz, möglich. Ganz offensichtlich lächel ich sie an. Was ich genau sagte, kann ich nicht in Erinnerung rufen, oder ob es Komplimente waren.
(Da war eine gewisse Anziehungskraft, ohne es näher benennen zu können und das Beziehungskonto wuchs positiv.)
Zeitpsprung: hätte ich es nicht zuvor gelesen, wäre mir das Ereignis mit der Spülmaschine nicht aufgefallen, schon gar nicht in Erinnerung gekommen. Ohne Frage, ich blicke oft umher und handle, wenn ich Dinge wahrnehme, die effektiver oder praktikabler sein könnten. Also, warum nicht „unterstützen“? Ich war lange der Annahme, dass durch mein „Geben“ und „Helfen“ es stets eine Einzahlung beim Gegenüber sein können.
Erst im Laufe der Zeit bemerkte ich, dass ich mit meinem Handeln unbeabsichtlich Unzufriedenheit bei dem ein oder anderen schaffe, heute würde ich sagen: Abbuchungen vom Beziehungskonto tätige. Und mir wurde klar, dass mir die Vermeidung von Abbuchungen wesentlich wichtiger waren, als mein Sinn für Optimierung.
Natürlich ändert sich mein Typus dabei nicht, jedoch hat die offene und reflektierte Verständigung meiner wundervollen Frau es ermöglicht, ihre Wahrnehmung zu erfahren – das dies durchaus Abbuchungen sein können. Diese Offenheit ist wiederum sogar eine Einzahlung bei mir. Dadurch erlange ich Kenntnis, wie ich die mir wichtige „Harmonie“ erreiche oder anders gesagt: Konflikte vermeiden kann. Das sind auch Währungen, die bei mir als Einzahlung wirken, ebenso wie eine offene Kommunikation über Bedürfnisse. Ich brauche es eben berechenbar, ich schaue gern situativ voraus.
Das Prinzip
In der Psychologie ist das Prinzip des Beziehungskonto schon längst bekannt. Es geht auf den Grundsatz zurück, dass Nehmen und Geben ein Zusammenspiel in der menschlichen Psyche ist. Das Prinzip von Geben und Teilen stärkt die zwischenmenschliche Beziehung, solange es nicht auf absolute Einseitigkeit beruht, sondern man auch etwas zurück bekommt.
Das Modell des emotionalen Beziehungskontos wurde von den Psychologen John Gottman und Howard Markman entwickelt. Sie untersuchten die Grundlagen glücklicher Ehen und fanden heraus, dass das Geben und Nehmen in einer Partnerschaft von zentraler Bedeutung ist1.
Aber auch hier gilt wie immer, dass das Prinzip nicht verallgemeinert werden kann und nicht in gleicher Ausprägung auf jeden anzuwenden ist. Warum? Weil jeder unterschiedlich ist und auch jede Beziehung unterschiedliche Währungen hat.
Das Beziehungskonto
Grundlage des Konzeptes ist das Beziehungskonto als Bankkonto. Es ist die Summe positiver wie negativer Erfahrungen, die innerhalb einer zwischenmenschlichen Beziehung erfolgen. Ist das Beziehungskonto im positiven Bereich und gut gefüllt, haben wir eine grundsätzlich positive Einstellung dem Gegenüber. Wir können auch kleine und große Fauxpas abhalten und sogar richtige Abbuchungen bringen das Beziehungskonto nicht ins Wanken. Wir sehen schneller und leichter über Kleinigkeiten hinweg und sind positiv und optimistisch eingestellt.
Ist das Beziehungskonto auf Null oder nur niedrig gefüllt, ist die Grundeinstellung der Person gegenüber „neutral“. Kleine Gesten können gut ins positive umschlagen, wobei auch kleine „Abbuchungen“ schon das Konto ins negative stürzen können. Es ist wackelig und wankelmütig.
Ist das Beziehungskonto im Minus, stehen wir der Person negativ gegenüber. Wir erwarten auch nichts Positives, sehen jede Kleinigkeit und werten sie eher als schlecht. Wir brauchen große Gesten und Einzahlungen, um überhaupt wieder in den „wackeligen“ Bereich zu kommen. Unsere Grundeinstellung der Person gegenüber ist „negativ“.
Daher ist es natürlich schöner, wenn das Beziehungskonto zu Menschen, die in unserem Leben wichtig sind, positiv ist.
Die Gegenseitigkeit
Wie schaffe ich nunmehr ein positives Beziehungskonto? Indem ich regelmäßig Einzahle bzw. auch mein Gegenüber einzahlt, denn das Beziehungskonto ist keine Einbahnstraße. Das Prinzip des Nehmens und Gebens in der Psychologie fußt darauf, dass wenn mir oft gegeben wird, ich bereiter bin, auch zurück zu geben. Dies ist allerdings nur die Theorie. Am Ende des Tages kann ich mir Mühe geben wie ich will und eine Einzahlung nach der Anderen vornehmen und mein Gegenüber tut nichts dergleichen oder sogar unbewusst bei mir abbuchen. Dann wird meine Initiative nicht zu einem gegenseitig positivem Beziehungskonto führen. Ich bewirke nur bei meinem Gegenüber eine positive Beziehungsebene. In einer Vielzahl der Fälle wird die Theorie in dem Moment greifen und unser Gegenüber ebenfalls auch Anfangen zu geben, vorausgesetzt er kennt die richtige Währung.
So weit das Grundprinzip. Nun sind Menschen aber verschieden und auch die nach DISG Modell unterschiedlichen Persönlichkeitstypen gehen mit dem Konzept des Nehmens und Gebens unterschiedlich um. Im Grundsatz kann ich folgende Typen hierzu unterscheiden:
Persönlichkeitstypen, die gern Nehmen und nicht zwingend dafür geben müssen:
Diese Persönlichkeitstypen haben einen hohen gesunden „Selbstliebefaktor“. Sie haben kein Problem damit um Hilfe, Informationen oder sonstige Unterstützen zu fragen und vertreten im Grundsatz, dass es jeden frei steht, auch nein zu sagen. Wer dagegen „Ja“ sagt und nicht klar und deutlich eine Gegenleistung kommuniziert, der bekommt auch von sich aus keine. Allerdings sind sie durchaus bereit, wenn sie gefragt werden oder dirket auf etwas angesprochen werden, auch zu geben, solang es in ihren Plan passt. Hier passen: der Idealist, der Abenteurer und der Gutachter.
Persönlichkeitstypen, die lieber Geben anstatt Nehmen:
Diese Persönlichkeitstypen sind stets drauf bedacht, Hilfe und Unterstützung sogar von selbst anzubieten. Sie geben teilweise sogar mehr, als sie selbst haben und rechnen nicht wirklich damit, etwas zurück zu bekommen. Ihnen ist ein positives Beziehungskonto sehr wichtig und dafür geben sie und geben sie und geben sie. Dies sind vor allem Persönlichkeitstypen wie der Unterstützer, der Social oder der Architekt.
Die Berechner unter den Persönlichkeitstypen:
Das sind diejenigen, die sehr rational abwägen, wann hat wer in welchem Wert wem etwas gegeben. Dann möchten sie im gleichen Wert in gleicher Höhe und ähnlich etwas zurück geben. Diesen Typen fällt es schwer, überhaupt Einzahlungen anzunehmen, da sie damit den Druck verspüren, auch zurück geben zu müssen. Hier liegt mehr Berechnung und Rationalisierung in der Luft, als Emotionalität. Für diese Persönlichkeitstypen, die auch gern im zwischenmenschlichen eher sachlich und unemotional agieren, ist das Thema Beziehungskonto eine wunderbare Möglichkeit, Gefühle und zwischenmenschliche Beziehungen zu rationalisieren und damit zu arbeiten. Zu diesen Persönlichkeitstypen zählen vor allem der Rationalist und der Macher.
Persönlichkeitstypen, die strategisch überlegen:
Die vierte Kategorie umfasst die Persönlichkeitstypen, die vor allem strategisch abwägen, bevor sie handeln. Diese Persönlichkeitstypen geben, wenn sie darin auch in der Zukunft einen eigenen Vorteil, eine Verbesserung der Verbindung oder einen sonstigen Gewinn sehen. Sie sind eher strategisch veranlagt und nutzen das Prinzip gern zur Verbesserung des eigenen Erfolges. Diese Persönlichkeitstypen sind vor allem der Anführer, der Diplomat und der Spezialist.
Was sagt dir das jetzt? Kenne dich selbst und dein Gegenüber, dann weißt du auch ob und wie das Beziehungskonto zwischen dir und deinem Gegenüber funktioniert. Bist du selbst ein Rationalist und gibst und dein Gegenüber ist ein Idealist, dann erwarte im Grundsatz nichts zurück bzw. kommuniziere konkret und direkt, welche Gegenleistung du dafür erwartest. Die Anwendung des Prinzip setzt auch die Kenntnis der jeweiligen Persönlichkeitstypen voraus, da jeder unterschiedlich auf Geben und Nehmen reagiert. Du willst wissen, welcher Typ du sein könntest? Mach doch unseren kostenlosen Test.
Willst du auf Nummer sicher gehen, dass das Konzept auch beiderseitige Anwendung findet, dann empfehle ich dir: Rede drüber!
Die Währung
Wem diese Unterteilung der unterschiedlichen Typen bei Anwendung des Prinzip des Beziehungskontos schon zu kompliziert war, der schlägt jetzt gleich die Hände über den Kopf zusammen. Denn bei jeder Form der Anwendung des Beziehungskontos ist die Währung des jeweils anderen zu kennen der Schlüssel zum Erfolg.
Wieder ein kleines Beispiel aus meiner Ehe:
In einem fünf-Personen-Haushalt ist das Thema „Wäscheberge“ eine endlose Story. Ich habe als Typ Organisator auch hierfür meinen festen vorgegeben Ablauf, meine Sortierung, meine Struktur. Mein Mann ist Typ Architekt und liebt es zu Unterstützen und zu Helfen. Leider ohne jede Kommunikation, denn die ist absolut nicht seins. Also packte er regelmäßig mein fein säuberlich sortiertes und strukturiertes Wäschesystem an, warf alles über den Haufen, setzte außer der Reihe irgendeinen bunten Haufen an und ließ den Rest zurück. Meist wurde dann nicht mal die eine Maschine abschließend bis in den Schrank bearbeitet sondern blieb in der Maschine stecken. Er hat es gut gemeint und wollte mich bei dieser Mamutaufgabe unterstützen. Eine gut gemeinte, absolute Abbuchung. Nicht nur, dass er mein System und meinen Plan zerstört hat, er konnte es auch nicht richtig machen in meinen Augen. Er dachte, er zahlt in mein Beziehungskonto ein, da er mir hilft. Tatsächlich buchte er ab, da er sich einmischte.
Dieses Beispiel soll verdeutlichen, dass für die Anwendung des Systems Beziehungskonto unbedingt die Kenntnis der Währung und die Wertigkeit entscheidende Bedeutung hat. Jeder Persönlichkeitstyp, aber noch weiter gehend, jede Person hat aufgrund ihres Typus, ihrer Erfahrungen, ihrer Lebensumstände und ihrer Einstellung unterschiedliche Währungen. Während sich die einen freuen, wenn der Mann im Haushalt hilft, nervt es die Anderen. Während der eine Freiraum und Abwechslung feiert, wünscht sich der nächste Aufmerksamkeit und Unterstützung.
In vielen Artikeln und Vorträgen zu diesem Thema habe ich verallgemeinerte Tipps gehört, die Angeblich „Einzahlungen“ oder „Abbuchungen“ sein sollen. Mein Tipp hierzu: konkrete Kommunikation. Auch für unkommunikative Typen ist die Erklärung des Prinzips und die konkrete Nachfrage: „War das eine Einzahlung oder eine Abbuchung“ eine Möglichkeit, des bessren Verständnisses.
Je nach Typus kann es sogar vorkommen, dass für den einen durchaus selbstverständliche Handlungen ohne es gezielt zu beabsichtigen bei dem Gegenüber als Einzahlungen oder schlechtenfalls als Abbuchung wahrgenommen werden.
Wie kommuniziere ich das Beziehungskonto richtig!
Je nach Typus deines Gegenübers oder dir selbst können hier unterschiedliche Herangehensweisen empfohlen werden, um dem Gegenüber das Prinzip des Beziehungskontos zu erklären und das Thema zu intensivieren:
Ist ihr Gegenüber ein blauer Persönlichkeitstyp, dann empfehle ich die Rationalisierung des Themas.
Die Möglichkeit, die das System des Beziehungskontos bietet, Gefühle und Emotionen zu versachlichen und zu vergegenständlichen, wird dem blauen Persönlichkeitstyp gefallen. Erklären sie das Prinzip sachlich und in der Aufrechenbarkeit der Handlungen und fragen sie konkret nach der Währung ihres Gegenübers.
Ist ihr Gegenüber ein Persönlichkeitstyp mit einem grünen, prägenden Hauptmerkmal, also ein stetiger Persönlichkeitstyp, so können sie dieses Thema in einer angenehmen Gesprächsatmossphäre aufgreifen. Setzen sie sich entspannt mit einem Tee oder Kaffee zusammen, nehmen sie sich Zeit und sorgen für die Aufmerksamkeit, die ihr Gegenüber verdient.
Der Hinweis auf die Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungsebene, die Chance auf eine harmonischere Beziehung und einen konfliktärmeren Alltag können gute Argumente sein, um bei einem stetigen Persönlichkeitstyp eine Tür für das Thema zu öffnen. Ein entspanntes Gespräch über Sachen, die der grüne Persönlichkeitstyp mag, wird bereits eine Einzahlung auf ihr Beziehungskonto sein. Schon das Interesse an der Person gegenüber, seinen Gefühlen und seinen Wünschen wird hier ein großes Plus auf ihrem Konto verbuchen.
Bei einem roten Persönlichkeitstyp ist es wesentlich schwieriger, ihn von der Anwendung des Prinzips des Beziehungskontos zu überzeugen.
Erklären sie ihm, welchen Vorteil er davon hat, wenn er auf die richtige Währung achtet. Seien sie direkt und klar in den Formulierungen und zeigen sie ihm seinen Vorteil („du hast dann weniger Konflikte mit mir, du bekommst dann mehr Aufmerksamkeit, du kannst damit andere besser überzeugen“). Achten sie darauf, schnell und effizient das Gespräch zu führen, vermeiden sie Wiederholungen von Erklärungen.
Schwieriger ist es, dem gelben Persönlichkeitstyp von der Anwendung des Prinzipes des Beziehungskontos zu überzeugen.
Hier ist meine Empfehlung, mit einer größeren persönlichen Reichweite zu argumentieren. Wenn auch der „gelbe Persönlichkeitstyp“ darauf achtet, dass er in Beziehungskonten einzahlt, beugt er der Verschlechterung von zwischenmenschlichen Beziehung vor. Er sorgt damit für weniger Konflikte und er beugt vor, „Freunden“ oder dem Partner vor den Kopf zu stoßen und diesen zu verletzen. Hier wird die Währung auch oft wechseln und je nach Situation unterschiedlich ausfallen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass auch für gelbe Persönlichkeitstypen die Kenntnis des Prinzip des Beziehungskontos einen entscheidenden Vorteil in ihrer Persönlichkeitsentwicklung geben wird.
Fazit
Was lernen wir aus dem Prinzip des Beziehungskontos? Das wir aktiv zwischenmenschlichen Beziehungen, egal ob zum Partner, zum Kind oder zum Arbeitskollegen beeinflussen können. Die Anwendung des Prinzips „Beziehungskonto“ wird je nach Persönlichkeitstyp des Gegenübers schwerer oder leichter, erfolgreicher oder weniger erfolgreicher ausfallen, mehr fordern oder weniger „Arbeit“ kosten. Und auch je nach deinem eigenen Persönlichkeitstypsus wird dir die Anwendung leichter oder schwerer fallen.
Unser Tipp: Analysiere dein Gegenüber. Schau welcher Typ er sein könnte und wäge dann ab, welche Herangehensweise sinnvoll sein könnte für eine aktive Beeinflussung eures Beziehungskontos. Für uns ist es jedenfalls immer einen Versuch wert. Und unserer Ehe hat dieses Konstrukt so viel gebracht.