Midlifecrisis
Es gibt sie wirklich!
Wenn ich den Begriff Midlifecrisis höre, geht bei mir eine Vorurteilsschublade auf. Dann sehe ich den 45jährigen Geschäftsführer vor mir, der in seinem roten Cabrio, die 23jährige neue Geliebte durch München fährt. In meiner Vorurteilsschublade dreht sich der Begriff Midlifecrisis um Männer im Alter von 35 – 50. Es dreht sich um Veränderung von Lebensstilen, um Veränderung von Grundwerten und um Neuanfang. Es dreht sich viel um Klischees. Warum ist das so?
Als der Begriff Midlifecrisis in den 1970er Jahren populär wurde, wurde er zumeist genau für diese Beispiele in der Öffentlichkeit vermarktet.
Dass hinter den Veränderungen, die sowohl die Männer als auch die Frauen in der Lebensspanne zwischen 35 – 50 Jahren durchmachen, ganz andere Beweggründe, Gefühle und Geschichten stecken, als nur der sexuelle Drang nach einem jüngeren oder neuen Partner, wurde dabei oft nicht erwähnt. Damit wird man aber diesem Thema einfach nicht gerecht und hat es sogar ins lächerliche gezogen. Lasst uns doch gemeinsam die Vorurteile zur Seite legen und das Phänomen der Midlifecrisis am Vorurteil vorbei ein wenig tiefgründiger beäugen.
Midlifecrises – Was ist das?
Sucht man nach einer Definition für den Begriff Midlifecrisis, so stößt man mehr oder weniger immer wieder auf die Erläuterung, dass die Midlifecrisis eine Sinnkrise, ein Zustand der Unsicherheit sei, der in der Alterspanne zwischen 30 – 50 Jahren eintreten würde.
Der Begriff Midlifecrisis stammt von dem kanadischem Psychoanalytiker Elliott Jaques, der in den 1950er Jahren über das Phänomen berichtete, dass seine Patienten in dem Alter der mittleren 30er eine Sinnkrise erlebten. Seit dem ist der Begriff Midlifecrisis wissenschaftlich umstritten. Immer wieder versuchten sich Studien daran, das Phänomen zu bestätigen, während andere versuchten, dies zu widerlegen.
Schaut man sich zum Beispiel Statistiken zur Arbeitsunfähigkeit aufgrund von psychischen Belastungen an, so kommt man schnell zu dem Ergebniss, dass in der Altersspanne von 30 – 50 Jahren die höchste Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage vorliegen1. Traue aber nie einer Statistik, die du nicht selbst erstellt hast, und so ist es schwer rauszufinden, in wie weit diese Zahlen anderweitige Ursachen haben können oder an der Anzahl der Arbeitnehmer in diesem Bereich liegen etc.
Ein weiteres Beispiel für einen Versuch zur Bestätigung dieses Phänomens ist die Studie von David Blanchflower vom Dartmouth College und Andrew Oswald von der Universität Warwick.
Diese Beiden hatten Umfragen zum Wohlbefinden der Menschen in Westeuropa, den USA, Asien, Afrika, Australien und Lateinamerika analysiert. Die Erhebungen fanden zwischen 1972 und 2006 statt. Aus den Antworten der Befragten, wie zufrieden und glücklich sie waren, errechneten die Wissenschaftler für jede Nation das Durchschnittsalter, in dem die Stimmung auf dem Tiefpunkt war. Weltweit scheinen sich die Menschen mit etwa 44 Jahren am schlechtesten zu fühlen2.
Ob nun wissenschaftlich belegt oder nicht, fest steht, wer in seinen 30er bis 50er Jahren ist und den Sinn und Zweck seines Lebens und seines Lebensstils hinterfragt, befindet sich in bester Gesellschaft und stellt keines Falls einen Einzelfall dar.
Midlifecrisis – Krankheit oder Normalität?
Aber nicht jedes Hinterfragen nach dem Sinn und Zweck seines Lebens, nicht jede Reflektion seines Lebensstils ist gleich eine Midlifecrisis und nicht jede Depression, nicht jedes Burnout ist umgekehrt nur eine Midlifecrisis. Und so ist es wie immer, verallgemeinern hilft nichts, sondern der Einzelfall entscheidet.
„Ich war 39 als alles über mir und um mich herum zusammenbrach. Und dieser Zusammenbruch kam schleichend, unerwartet, ungewollt und in verschiedenen Facetten. Alles begann mit den Problemen auf Arbeit beim Wiedereinstieg in den Job nach der Elternzeit. Die Probleme nahmen zu, der Stressfaktor und die Unzufriedenheit. Gleichzeitig spielten aber die Hormone und die weibliche Veränderung eine Rolle. Das Gefühl den Anforderungen von Beruf, Führungskraft, Pendeln, Kindererziehung und Haushalt nicht mehr gerecht zu werden, wurde immer größer. Die Fragen „Wofür?“ , „Was ist mir wirklich wichtig?„, „Wie soll mein Leben weiter aussehen?“, „Wo sehe ich mich in 10 Jahren?“, wurden immer zentraler. Mein Körper reagierte recht zeitnah auf die psychische Belastung und so kam ein Krankheitsfall nach dem Anderen dazu. Ständige Untersuchungen, um den immer stärker werdenden Schmerzen auf den Grund zu gehen, Rückenprobleme, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen. Damit einhergehende Arbeitsausfälle, was die berufliche Belastung steigen lies, denn die Arbeit blieb liegen. Der Versuch mit Teilzeit dem Problem her zu werden scheiterte kläglich. Weniger Zeit auf Arbeit für die gleiche Menge an Arbeit steigerten den Druck. Dem beruflichen Stress folgte schnell der private. Schmerzen, Gereiztheit und fehlende Zeit sorgten für innerfamiliären Streit, Lustlosigkeit und kaum noch Erholungsphasen. Nach ca. 14 Monaten dann der Zusammenbruch. Körperlich, psychisch, komplett. Das hiesige Gesundheitssystem versagt leider in der Behandlung dessen. Außer Psychopharmaka hatte es nicht viele Alternativen für mich. Über ein Jahr war ich ein anderer Mensch, geistig abwesend, betäubt, Zuschauer in meinem eigenen Leben. Die Psychopharmaka haben nichts besser gemacht, nichts geheilt, nichts verändert, außer mich selbst und mein Wesen. Die Lösung lag in der Akzeptanz der Veränderung. In dem Suchen nach neuen Wegen. In der Verinnerlichung, dass der bisherige Weg ok war, für die Vergangenheit, aber nicht der Weg ist, der in der Zukunft folgen sollte. Und erst mit dieser Akzeptanz und der Veränderung des Blickwinkels wurde es möglich, mich zu heilen, zu genesen, den neuen Weg zu finden und damit Zufriedenheit zu erlangen.“ (Denise)
Ob eine Midlifecrisis ein pathologischer Zustand ist, wie es tatsächlich aus einer Vielzahl an Faktoren bei mir war, oder ob die Erkenntnis des Veränderungswunsches ohne Gesundheitsbeeinträchtigung einhergeht, kommt auf den Einzelfall an. Für mich jedoch ist feststehend, wer seinem wahrscheinlich auch natürlichen und nicht abnormalen Wunsch nach Veränderung in der Mitte seines Lebens zu lange nicht nachgeht und den Gedanken verwirft, vernichtet oder abtut, der riskiert eine echte psychische Beeinträchtigung.
Dagegen stellt sich die Sinnfrage in der Mitte seines Lebens als absolut normal und verständlich dar.
Ursachen
Was sind nun die Ursachen dafür, dass wir speziell in unseren 30er bis 50er Lebensjahren in eine Sinnkrise fallen?
Zunächst einmal wird den meisten Menschen um ihren 40zigsten Geburtstag herum klar, dass die Hälfte ihres Lebens bereits vergangen ist. Genau diese Erkenntnis löst die Sinnkrise aus. Was ist der Sinn in meinem Leben, was möchte ich erreichen? Ist mein Lebensstil tatsächlich der, den ich mir immer vorgestellt habe? Will ich die nächsten Jahre weiter so verbringen, wie ich sie gerade lebe?
Diese Reflektion ist bemerkenswert und uns Menschen eigen. Gerade in unserem derzeitigen Wertesystem der Welt ist der Weg als junger Mensch starr und vorgegeben. Die ersten 18 Jahre verbringst du mit heranreifen, lernen, Ausbildung, entwickeln. Die Pubertät ist Chaos im Kopf, ist das Finden seiner selbst, ist Fasching. Wer du bist, was du machst und wie du lebst wird in dieser Zeit maßgeblich von deinen Eltern, deiner Familie und deinen Freunden bestimmt. Wirkliche tragende eigene Entscheidungen treffen die wenigsten von uns in diesem Zeitraum allein. Die guten Ratschläge und Glaubenssätze, die hilfreichen Tipps und Angebote, die wir bekommen und selbst die beeinflussende Gesellschaft liegen unseren Entscheidungen zu Grunde. Die wenigsten Teenager schaffen es, reflektiert sich selbst und die eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Antreiber zu analysieren.
Danach hast du 10 Jahre damit zu tun, überhaupt in das geldlich geprägte System unserer Gesellschaft hineinzufinden. Ohne Berufserfahrung bist du in der Nahrungskette der Arbeitnehmer immer ganz unten, musst dich beweisen, deinen Wert nach außen zeigen, dir erst einmal etwas aufbauen. Gleichzeitig sagen dir deine Hormone, dich zu vermehren, einen Gefährten zu finden, Kinder zu bekommen. Deine Leistungsfähigkeit ist enorm. Du schaffst auch körperlich die Doppel-, Dreifach- oder Vierfachbelastung und baust dir sowohl beruflich als auch privat etwas auf. Du arbeitest für die ersten eigenen Anschaffungen, das erste Auto, die erste eigene Wohnung, den ersten allein bezahlten Urlaub. All das kostet, aber du hängst in der Gehaltskette immer noch bei den Unerfahrenen, bekommst also wesentlich weniger, bist aber leistungsfähiger als die Älteren und machst wahrscheinlich auch deren Aufgaben doppelt mit. In dieser Phase des Lebens hast du wahrscheinlich gar keine Zeit über dich, deinen Weg oder den Sinn des Lebens zu reflektieren. Du bist völlig mit dir und dem Aufbau deines Lebens und deines Lebensstils beschäftigt. Und du stehst unter einem dauernden Druck. Gesellschaftliche Erwartungen, eigene Vorstellungen, Erwartungen auf Arbeit, Druck genug Geld zu verdienen, Druck eine Familie zu gründen, Druck dich und deine Stärken zu beweisen, Druck aus den Schatten deiner Eltern herauszutreten.
Ab 30 setzt das Gefühl der Stagnation ein. Du hast etwas erreicht. Du hast dir etwas aufgebaut. Du hast ein laufendes Hamsterrad in dem du sitzt und strampelst. Wahrscheinlich hast du auch einen festen Freundeskreis, eine Familie, Kinder. Alles läuft, so wie du es in den letzten Jahren eingetaktet hast. Die Gewohnheit setzt ein und mit ihr die Stagnation. Stagnation heißt aber auch Zeit und freie Spitzen für Reflektion. Zeit Erlebnisse, die in den letzten Jahren beim Aufbau deines Lebens erfolgten zu verarbeiten, zu analysieren, zu bewerten. Vielleicht lief nicht alles glatt, in den letzten ca. 15 Jahren sind dir Sachen widerfahren, haben Ereignisse dich verändert, haben sich konditionierte Verhaltensweisen bestätigt oder als nicht zielführend erwiesen. Du hast vielleicht andere Leute kennengelernt, deren Geschichten, Lebensstile oder Ansichten kennengelernt, die von denen deiner Eltern, Familien oder früheren Freunde abgewichen sind. Unter sogar so, dass du früher nie auf die Idee gekommen wärst, dass diese Ansichten auch existieren. Geschichten die das Leben schreibt, sind dir vielleicht auch passiert. Du bist gereift.
Dazu kommt, du bist nicht mehr am Anfang der Nahrungskette. Vielleicht bist du bereits Führungskraft, hast deine eigene Firma, bist Teamleiter oder unverzichtbarer Mitarbeiter. Dein Team und dein Chef wissen deinen Wert zu schätzen, du hast 10 Jahre Berufserfahrung, dein Gehalt ist gestiegen und mit ihm dein Marktwert. Du hast dich fortgebildet und kennst deine Stärken und Schwächen wesentlich besser. Du hast gelernt, wie du mit unterschiedlichen Menschen umgehen kannst und hast vielleicht auch erfahren, dass nicht jeder zu dir passt.
Dadurch sieht es auch finanziell besser aus. Dein Auto ist abbezahlt, dein Haushalt eingerichtet und du kannst auch mal den einen oder anderen Euro zur Seite legen und für später ansparen. Klar, Kinder kosten Geld, aber im Großen und Ganzen stehst du finanziell stabiler da, als noch am Anfang deiner Karriere.
Auch körperlich verändert sich gerade so viel. Plötzlich brauchst du mehr Schlaf, wo du doch noch vor ein paar Jahren die Nächte durchmachen konntest. Die ersten Rückschmerzen stellen sich ein, wenn du den ganzen Tag am Computer sitzt. Beim zocken früher war das doch auch nicht so. Im Fitnessstudio trainierst du mittlerweile doppelt so lang und erreichst den Muskelaufbau den du mit 18 hattest trotzdem nicht mehr. Ganz klar – der körperliche Zerfall hat begonnen! Und schon kommt der Gedanke: Oh Gott! Ich werde alt!
Spätestens mit den ersten Falten, den ersten grauen Haar oder der wenigeren sexuellen Leistungsfähigkeit macht uns der gesellschaftliche Druck in den Medien zu schaffen. Schön und sexy ist nur, wer sich jung hält, wer nicht mehr so lange kann, sollte ein bisschen medikamentös nachhelfen. Selbst für den Sonnenmangel im Winter gibt es ein Pillchen, damit wir uns weiter im dunklen Büro verkriechen können und mindestens unsere acht Stunden für den Sklaventreiber arbeiten.
Und in dem Moment, wo du das alles erkennst, erkennst du deine Sinnkrise. Dann fängst du an zu hinterfragen. Dann tuen sich all die Fragen auf. Warum? Weshalb? Wofür? Will ich das wirklich?
Herzlich willkommen in der Midlifecrisis. Und wenn du jetzt nicht aufpasst, versuchst jung zu bleiben, versuchst all dem Druck standzuhalten, versuchst alles weiter auf dem Level und der Leistungsfähigkeit zu erreichen, dann winkt dir das Burnout bereits zu. Und dann wird aus einer Midlifecrisis auch ganz schnell eine echte Depression.
Midlifecrisis – Der Weg heraus
Niemand hinterfragt ernsthaft die Existenz der Pubertät. Jeder hat Verständnis, wenn Teenager auch mal einen Fehltritt begehen, mal vom richtigen Weg abkommen oder sich in neuen Sachen versuchen und merken, dass sie einem doch nicht liegen. Sogar rechtlich werden Teenager anders behandelt. Ihnen wird zugestanden, Fehler zu machen, Sachen auszuprobieren und sich ständig neu zu erfinden.
Warum gestehen wir das nicht auch Menschen in ihrer Lebensmitte zu. Warum dürfen wir uns nicht auch in der Lebensmitte neu erfinden, andere Wege versuchen. Etwas neu starten und dann merken, dass das Alte doch besser war. Wenn man reflektiert und zu dem Ergebnis kommt, dass der bisherige Weg gut so war, wie er war, aber nicht für die Zukunft taugt, dann ist dies eine berechtigte Feststellung, für die man Applaus verdient. Es gehört Mut, Selbstreflektion und jede Menge Selbstliebe dazu, sich vom Gewohnten zu verabschieden und etwas Neues zu probieren. Niemand hat das Recht, diese Leistung ins lächerliche zu ziehen, oder mit seinen Vorurteilen zu belasten.
Um nun also der Midlifecrisis Herr zu werden, bedarf es zunächst der Akzeptanz, dass man in einer Sinnkrise steckt. Es bedarf der Analyse, auf welcher Ebene man mit dem derzeitigen Lebensstil nicht gänzlich zufrieden ist, und es bedarf des Mutes, die Veränderung in diesem Punkt anzugehen.
Eine ganz andere Frage ist es, danach zu entscheiden, ob der neue Weg tatsächlich besser, glücklicher oder erfolgreicher war. Darum geht es aber nicht. Es geht darum zu Akzeptieren, dass man eine Veränderung braucht. Völlig egal, ob in der Liebe, im Beruf, im örtlichen oder im Lifestyle. Wenn man mit dem bisherigen nicht zufrieden, nicht glücklich, nicht ausgelastet oder nicht mehr verbunden ist, dann darf man sich verändern. Denn so wie man auch erkennt, dass die letzte Hälfte seines Lebens angefangen hat, so erkennt man auch, dass noch mal so viel Zeit vor einem liegt, wie man bereits hatte. Das es noch sehr intensive und viele Jahre sind, die einem geschenkt werden. Endlich hat man die Möglichkeiten, die Ressourcen, die Kraft und die Fähigkeiten das Leben zu gestalten, das man sich individuell selbst aussucht und welches nicht durch Eltern, Freunde, Familie und Schule vorgegeben wird. Jetzt kommt die FREIHEIT zu tun, was einen für die zweite Lebenshälfte glücklich macht. Und das darf eben auch etwas Anderes sein, als es in der ersten Lebenshälfte war.
Wie wir einem Teenager bei der Selbstfindung zugestehen, dass auch mal falsche Wege eingeschlagen werden, so können wir dies auch für die Midlifecrisis ansetzen und Menschen im Alter von 30-50 in der Neufindung zugestehen, dass nicht gleich auf Anhieb der richtige neue Weg gefunden wird. So dürfen auch hier Fehler gemacht werden und falsche Wege betreten werden. Hauptsache am Ende der Sinnkrise steht ein zufriedener, gereifter Mensch, der seinen Weg für die nächsten Jahre kennt.
Midlifecrisis je nach Persönlichkeitstyp
Nun gibt es wie wir wissen unterschiedliche Typen von Menschen und jeder geht mit der Sinnkrise anderes um. Daher gehe ich auf den Umgang mit der Midlifecrisis für jeden spezifischen Persönlichkeitstyp ein. Warum?
Weil es mir selbst hilft, wenn ich in der Sinnkriese stecke, herauszufinden, wie ich das Licht am Ende des Tunnels sehen kann. Es ist für mich besser verständlich, wenn ich mich kenne und meine eigenen Stärken nutzen kann, um mich aus der Krise zu ziehen. Gleichzeitig ist es entscheidend, auch seine Herausforderungen zu erkennen, um sich hierbei unterstützen zu lassen.
Es hilft aber auch zu verstehen, warum unser Partner, unser Freund, unser Familienmitglied so unterschiedlich auf seine Sinnkrise reagiert, wie wir helfen können und was der jeweilige Typ braucht, um einen besseren Zugang und damit auch eine bessere Verarbeitung der Midlifecrisis zu erreichen. Grundvoraussetzung dazu ist natürlich, dass ich meinen Persönlichkeitstyp bzw. den meines Gegenübers kenne, um zu verstehen, warum jeder anders reagiert. Dazu empfehle ich dir eine Persönlichkeitsanalyse. Schreib uns gern an.
Die dominanten Persönlichkeitstypen
Der Anführer
So taff und selbstsicher der Anführer immer tut, ist er gerade bei wesentlichen Veränderungen nicht. Insbesondere wenn die Veränderung seinen Erfolg gefährden könnte. Er tut sich schwer mit beruflichen Veränderungen, da hier immer das Risiko des Misserfolges steht. In diesem Bereich ist er veränderungsunwillig, grade wenn er bisher sehr erfolgreich gearbeitet hat. Und er wird diese Entscheidung nicht allein treffen können. Daher wird es ihm leichter fallen, die Veränderung in einem anderen Bereich seines Lebens zu suchen. Ein neuer Partner, eine zusätzliche Arbeit, ein veränderter Lebensstil. Problematisch wird das dann, wenn die Unzufriedenheit oder Sinnfrage sich vor allem auch um die Arbeit drehte, dann tritt die gewünschte Veränderung nicht ein. Die Unzufriedenheit bleibt. Das Hinterfragen endet nicht.
Der Anführer wird nur Veränderungen durchführen, die er für sich „in den Händen hat“, also wo er das Gefühl der Kontrolle über die Veränderung besitzt. Hier könnte sich gerade im beruflichen anbieten, die Veränderung parallel zum Fortbestand des „Alten“ aufzubauen.
Für den Anführer selbst:
Analysiere genau, wo die Unzufriedenheit oder der Veränderungswunsch für Dich besteht. Wäge ab, welche Veränderung es braucht. Sei mutig und selbstsicher. Als aktiver Mensch des Tuns, wirst Du die Kraft haben, auch neue Wege zu beschreiten. Es kann vorteilhaft sein, eine nahestehende Person, einen Freund zu Rate zu ziehen, der Dich gut kennt und vor allem, dessen Meinung Du geschätzt.
Umgang durch ein Gegenüber:
Ein Anführer braucht Bestätigung und Anerkennung für den neuen Weg. Wer helfen will, stützt den Anführer und spricht Mut zu, ohne ihm die Kontrolle zu entreißen.
Der Macher
Der Macher wird über die Veränderung nicht viel reden, sondern sie einfach bereits angehen. Der Macher kommt sehr schnell ins Tun, trifft seine Entscheidung und zieht sie durch. Manchmal eben ohne dies zu kommunizieren oder bis zum Ende zu durchdenken. Leider kann es passieren, dass der Macher dabei sich selbst und seinen Liebsten drumherum zu viel zumutet.
Für den Macher selbst:
Veränderungen hast Du selbst gut im Griff. Es kann jedoch passieren, dass Du nahestehende Menschen um dich herum und deren Bedürfnisse dabei leicht aus den Augen verliert. Es ist hilfreich, wenn Du über die Veränderungen sprichst, die Du vorhast und beziehe so Dein nahes Umfeld mit ein.
Umgang durch ein Gegenüber:
Es kann hilfreich sein, den Macher ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass es zu viel sein könnte. Der Grad zwischen sinnvollem Bremsen und Einengen ist hier jedoch sehr schmal, denn kaum ein anderer Persönlichkeitstyp kann verstehen, wie leistungsfähig ein Macher sein kann, wenn er motiviert ist. Suche die Kommunikation darüber, insbesondere dann, wenn Du als Partner/ oder Freund das Gefühl hast, unter die Räder zu kommen, denn das sieht der Macher manchmal einfach nicht.
Der Organisator
Der Organisator braucht die Veränderung geplant, strukturiert und organisiert. Hat er systematisch erkannt, wo er sich verändern möchte, dann braucht er vor allem die Struktur und die Planung. Die Herausforderung des Organisators ist es, herauszufinden, welches neue Projekt tatsächlich zu ihm passt. Der Organisator wird tausend neue Ideen haben, jede einzelne besser als die andere finden und dennoch keine bis zum Ende durchziehen. Er wird einige neue Wege beginnen, sie dann aber wieder verlassen. Und das ist auch in Ordnung so.
Für den Organisator selbst:
Der Mut neue Wege zu gehen wird sich für Dein Selbstwertgefühl lohnen. Auch wenn Dir manches nicht auf Anhieb gelingt, so ist es vielmehr hilfreich ins Tun zu kommen. Wäge mit Hilfe von Freunden oder Familie ab, welche Wege sich für Dich wirklich lohnen, ausprobiert zu werden.
Umgang durch ein Gegenüber:
Möchtest Du den Organisator unterstützen, dann hilf ihm, die Struktur bis zum Ende zu durchdenken und auch mal kritische Punkte bei einigen Projekten zu benennen. Damit kann er besser abwägend, welche der vielen Ideen es tatsächlich lohnt anzugehen. Bring Dich ruhig aktiv mit ein. Er braucht Zuspruch und Ermutigung.
Der Diplomat
Der Diplomat wird strategisch sehr genau abgewogen haben, welchen Schachzug er wann macht. Er wird sowohl die Risiken als auch die Vorteile erkennen und seine Entscheidung erst treffen, wenn er sich sicher ist. Diese Entscheidung wird ausgewogen und beständig sein.
Für den Diplomaten selbst:
Wenn Deine Abwägungen für eine Veränderung stehen, gehe es an. Denk daran, dass nicht alle Wege bereits am Gipfel beginnen. Manchmal sind die Wege bis zum Ziel länger und dürfen dennoch beschritten werden. Sei mutig.
Umgang durch ein Gegenüber:
Willst Du den Diplomaten unterstützen, dann biete ihm Reflektion und Diskussion über das Thema an, ohne ihn beeinflussen zu wollen. Gemeinsame offene Gespräche über das Thema mit sachlichen Argumenten für und gegen die Veränderung helfen dem Diplomaten, seine eigene Ansicht zu verfestigen und sicher zu werden.
Die initiativen Persönlichkeitstypen
Der Protagonist
Der Protagonist ist im Grunde eine unsichere Persönlichkeit, die ihre Kraft aus dem Zuspruch von Anderen zieht. Er wird für die Midlifecrisis sehr empfänglich sein und sein Leben auf allen Ebenen überdenken. Da der Protagonist oft ausdauernd und ehrgeizig ist, ist es wichtig die Veränderung gut abzuwägen, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Er neigt dazu, die Veränderung zu leicht und zu schnell anzugehen, da der Protagonist sehr wandlungsfähig und veränderungsbereit ist. Den dann einmal eingeschlagenen Weg wird er nicht mehr so schnell verlassen und hartnäckig daran arbeiten, also sollte die Entscheidung vorab gut und ausgewogen getroffen werden.
Für den Protagonisten selbst:
Du solltest die Entscheidung der Veränderung nicht zu schnell treffen. Nimm Dir Zeit zur Analyse der Lebenssituation. Durchdenke, welche Bereiche wirklich geändert werden müssen und welche so bleiben dürfen.
Umgang durch ein Gegenüber:
Gib dem Protagonisten Sicherheit und Stabilität, ohne seine Bedenken wegzuwischen. Er ist auf die Unterstützung und den Zuspruch seiner Liebsten bei der Entscheidungsfindung angewiesen. Unterstütze ihn vor allem darin, zu zeigen, welche Punkte nicht verändert werden müssen und wo die Kontinuität gern bleiben darf.
Der Idealist
Der Idealist ist bequem und manchmal etwas „lazy“. Ist der Idealist erst mal in der Sinnkrise, wird es eine Abwärtsspirale. Er wird sich weiter nach unten ziehen lassen, er wird sich der Unzufriedenheit vielleicht auch zu sehr hingeben und sie nach Außen tragen. Bei einem Idealisten kann es durchaus sein, dass alle drumherum offen sehen und spüren, wie schlecht es dem Idealisten geht. Aber die Reflektion und der Antrieb der Veränderung kann dennoch ausbleiben.
Für den Idealisten selbst:
Als Idealist wirst Du dir den Tritt für eine Veränderung kaum selbst geben. Veränderung ist anstrengend und unsicher. Versuche kleine Veränderungsschritte zu bauen und diese konsequent umzusetzen. Sieh Deinen eigenen Vorteil und aktiviere Deine Motivatoren.
Umgang durch ein Gegenüber:
Stupse den Idealisten direkt und vehement an. Hilf ihm, in die Pushen zu kommen. Manchmal brauchen Idealisten jemanden, der sie zu ihrem Glück „zwingt“.
Der Abenteurer
Der Abenteurer braucht die Veränderung wie Menschen die Luft zum Atmen. Ist das Leben zu viel Routine, Gleichklang und Eintönigkeit, wird die Midlifecrisis auch schon vor dem Zeitpunkt des Midlife kommen. Mit seiner recht sorglosen Art springt der Abenteuer dann gern unkontrolliert in neue Abenteuer, auch wenn er den Sprung danach hin und wieder bereut. Leider erfolgen seine Veränderungen manchmal auf Kosten seiner Liebsten.
Für den Abenteurer selbst:
Stopp, halte kurz inne und überlege, bevor Du das nächste Abenteuer in Angriff nimmst. Lass Dir helfen und analysiere die Pros und Contras des neuen Abenteuers. Lass Dich aber nicht von der Veränderung abbringen, Du brauchst sie. Es ist nur die Frage, ob Du ein Netz spannen solltest, bevor Du auf dem Drahtseil balancierst. Das kann zudem für Dich und Deine nahestehenden Personen zuträglich sein.
Umgang durch ein Gegenüber:
Habe Verständnis für den Veränderungsdrang des Abenteurers aber versuche ihn auch vor zu riskanten Abenteuern zu schützen. Er kann durchaus ein: „Stopp, durchdenken wir das erst mal!“ gebrauchen. Versuche ihn aber nicht gänzlich zu Bremsen bzw. die Veränderung auszureden. Er braucht diese und er ist gut darin.
Der Spezialist
Die Hartnäckigkeit und Verbissenheit, die der Spezialist an den Tag legt, macht es ihm schwer, Veränderungen zuzulassen. Grundsätzlich erkennt er schnell und gut, wann eine Veränderung gebraucht wird, wann er mit sich selbst nicht im Reinen ist und auf welcher Ebene diese Veränderung eintreten müsste. Dennoch tut er sich schwer, die Veränderung auch anzunehmen und durchzuziehen. Er neigt dazu, an seiner bisherigen Linie dranzubleiben. Er versucht zunächst die bisherigen Herangehensweisen so zu formen, dass es für ihn weiterhin passt, bevor er tatsächlich einen anderen Weg einschlägt. Wirkliche Veränderungen werden dann bis in die Perfektion geplant und präzise umgesetzt. Manchmal zu perfekt.
Für den Spezialisten selbst:
Es muss nicht immer alles perfekt sein. Manchmal muss man einfach ins Tun kommen und auch ein unperfektes Ergebnis erst einmal so stehen lassen. Feinjustierungen sind für Dich auch im Anschluss noch möglich. Traue Dich, unperfekte Veränderungen vorzunehmen.
Umgang durch ein Gegenüber:
Du hilfst dem Spezialisten am Besten, in dem Du ihm Sicherheit und Unterstützung gibst. Versuche aber nicht, den Weg zu beeinflussen. Diese Entscheidung muss der Spezialist allein treffen.
Die stetigen Persönlichkeitstypen
Der Social
Der Wohltäter unter den Persönlichkeitstypen wird seine eigenen Bedürfnisse hinter denen, der Community zurückstellen und so lange Zeit kein Gefühl für seine Midlifecrisis entwickeln. Der Veränderungswunsch wird auf alles trianguliert, nur nicht auf die Community. Alles was das Verhältnis zu seiner Community beeinflussen könnte, wird zurückgeschoben und findet in der Reflektion wenig bis keinen Raum. Daher kann es passieren, dass der Social sein eigenes Wohlbefinden zu sehr zurückstellt und aus der Midlifecrisis schnell ein ernsthaftes Problem wird.
Für den Social selbst:
Sieh Dich selbst und Deine Wünsche auch nach Veränderung als wichtig an. Du darfst auch selbst an erster Stelle stehen und Veränderung muss nicht zwangsläufig etwas negatives sein. Daraus ergeben sich durchaus auch positive Sachen. Traue Dich, auf Dich selbst zu achten. Für Dich kann es sehr hilfreich sein, die Sinnkrise mit Anderen zu besprechen. Schwierig wird es, wenn die Community selbst Teil der Veränderung ist. Dann bietet sich an Rat bei Vertrauenspersonen einzuholen, die nicht Teil der Community sind.
Umgang durch ein Gegenüber:
Hier kann die Community helfen. Nimm dem Social die Angst vor Veränderungen, zeige ihm die Vorteile, die positiven Aspekte und suche Kompromisse, die die Veränderung so klein wie möglich halten und so viel wie möglich den bisherigen Ablauf und Umgang mit der Community behält, sofern nicht die Community Teil der Veränderung ist. Dann sollte Unterstützung und Rat durch eine Person außerhalb der Community des Socials erfolgen.
Der Unterstützer
Neben dem Architekten ist der Unterstützer der beständigste Persönlichkeitstyp von allen. Ihm sind Veränderungen unwillkommen und er wird sie weder wahrhaben wollen noch vornehmen. Kommt der Unterstützer in eine Lebenskrise, wird er versuchen, dennoch alles beim „Alten“ zu belassen. Er hält an seinem beständigen Weg fest. Dazu kommt eine hohe Resilienz, die den Unterstützer auch beständig dort lässt, wo er ist.
Für den Unterstützer selbst:
Nicht jede Veränderung ist negativ. Manchmal können neue Wege, Veränderungen oder ein neues Mindset tatsächlich zu etwas noch Besseren führen. Lass Veränderungen zu. Öffne Dich dafür.
Umgang durch ein Gegenüber:
Muss eine Veränderung sein, weil sich vielleicht der Partner getrennt hat oder der Job die Veränderung vorgibt oder spricht der Unterstützer doch selbst eine Veränderung an, dann gib als Freund oder Familie dem Unterstützer Stabilität und Sicherheit. Er braucht dieses Gefühl. Außerdem benötigt er Zeit zur Akzeptanz.
Der Mediator
Als ausgeglichener Harmoniemensch wird er seine Midlifecrisis vorrangig mit sich selbst ausmachen. Er wird sich seine Wege zur Harmonie und zur Balance suchen und sie für sich selbst auch finden. Dazu braucht er Ruhe und Kraft, ein ausgeglichenes, harmonisches Umfeld und Zeit. Hat er seine Entscheidung getroffen, dann hält er daran fest.
Für den Mediator selbst:
Als Mediator suchst Du höchstwahrscheinlich den Weg zur inneren Zufriedenheit über verschiedene Wege. Probiere auch gern mal etwas spirituelles aus. Nimm Dir die Zeit, die es braucht.
Umgang durch ein Gegenüber:
In einem persönlichen Gespräch mit dem Mediator kannst Du gut herausfinden, welche Veränderung er vorsieht und welche Unterstützung er braucht. Unterstütze ihn, rede es ihm aber weder aus, noch ein. Er schafft das selbst.
Der Aktivist
Kommt der Aktivist in eine Sinnkrise, entfacht sich in ihm ein innerer Konflikt zwischen Beständigkeit und Veränderungswunsch, zwischen Aufopferung für sein Thema und Kampfeslust, etwas Neues anzugehen. Der Aktivist ist ein kooperativer Typ und kann somit auch Veränderungen zusammen mit seinem Team, seinen Freunden, seiner Familie angehen. Dabei vertraut er auf sein Bauchgefühl und gut geplante Vorbereitung. Hat er sich einmal für die Veränderung entschieden, wird er diese Veränderung genauso kampfeslustig und mutig angehen, wie er auch für seine sonstigen Werte einsteht.
Für den Aktivisten selbst:
Als Aktivist wirst Du ins Tun kommen und wenn Du einmal angefangen hast, Dich für ein neues Thema zu engagieren, wirst Du es genauso aufopferungsvoll angehen, wie bisher. Sei weiter mutig.
Umgang durch ein Gegenüber:
Der Aktivist arbeitet gern kooperativ. Lass Dich mit einspannen. Er kann Deine Unterstützung sicher gut annehmen.
Die gewissenhaften Persönlichkeitstypen
Der Rationalist
Rationalisten urteilen schnell und handeln diszipliniert. Haben Rationalisten eine Midlifecrisis erkannt, dann werden sie handeln. Dem wird aber eine analytische und sorgfältige Betrachtung vorausgegangen sein, die Rationalisten mit niemanden teilen oder auch nicht nach Außen kommunizieren.
Für den Rationalist selbst:
Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst, um die Veränderung zu analysieren und zu durchdenken. Behalte dabei den „roten Faden“ im Blick.
Umgang durch ein Gegenüber:
Die Entscheidung fällen Rationalisten für sich und darauf sollten auch weder Freunde noch Familie versuchen Einfluss zu nehmen. Lass den Rationalisten seine Veränderungen allein abwägen, entscheiden und durchziehen.
Der Gutachter
Auch hier werden in der Midlifecrisis sämtliche Faktoren analysiert, strukturiert und in einem systematischen Zusammenhang gebracht. Der Gutachter wird sich sehr genau Informieren und hin und her überlegen, wie er mit der entsprechenden Lebenskrise umgehen möchte. Dabei bleibt er für sich und wird seine strategische Vorgehensweise nur mit sich selbst ausmachen. Ihm wird es schwer fallen, eine Entscheidung zu treffen. Er wird so lange im Altbewährten hängen bleiben, bis die systematische Gegenüberstellung eine Entscheidung für die Veränderung ergibt und zwar so eindeutig, dass er seinen eigenen Vorteil aus der Veränderung als „größtmöglichst“ abgewogen hat. Der Gutachter versucht aus jeder Situation das Optimum herauszuholen und zieht somit Entscheidungen sehr lang heraus oder trifft sie eventuell auch nicht.
Für den Gutachter selbst:
Triff eine Entscheidung. Manchmal muss man aus dem Denken rauskommen und ins Tun übergehen. Keine Bewegung und fortwährende Suche nach einem Optimum kann nicht zu einer Veränderung führen.
Umgang durch ein Gegenüber:
Unterstütze den Gutachter, in dem Du ihm Mut machst, ins tatsächliche Tun zu kommen. Drängel ihn jedoch nicht.
Der Architekt
Wie bereits der Unterstützer zählt auch der Architekt zu den stetigsten und beständigsten Persönlichkeitstypen. Dazu kommt beim Architekt seine persönliche Vorsicht. Er ist auf Sicherheit und Beständigkeit ausgerichtet und sieht in Veränderung vor allem Unsicherheiten und Gefahren. Das bedeutet aber für ihn selbst, dass er trotz hoher Resilienz zu viel hinnimmt und dazu neigt, auch wenn es ihm körperlich wie seelisch schlecht geht, dennoch weiter einzustecken.
Für den Architekten selbst:
Es kommt der Punkt im Leben, da ist eine Veränderung entweder unumgänglich oder die Entscheidung darüber wird Dir abgenommen, weil es die Umstände erzwingen. Spätestens dann solltest Du der Veränderung eine Chance geben. Eine Möglichkeit Deine Unsicherheit zu mindern ist, Teilschritte der Veränderung vorzunehmen. Nimm Hilfe und Beratung von vertrauten Personen an.
Umgang durch ein Gegenüber:
Der Architekt braucht Zuspruch für die Veränderung. Mache mit ihm Pro- und Contralisten, zeige ihm sachliche Argumente für die Veränderung auf und vor allem baue Sicherheitspuffer ein, die ihm die Angst vor Gefahren nehmen. Zumeist wird der Architekt von allein keine Veränderung vornehmen, gleichgültig wie die Lebenskrise aussieht.
Der Debattierer
Der Debattierer wird Lebenskrisen erkennen und mittels der Abwägung von Fakten sich für oder gegen die Veränderung entscheiden. Er wird leichter ins Tun zur Veränderung kommen, als andere gewissenhafte Persönlichkeitstypen. Er wird sich vorab genau informieren und sich die jeweiligen Fakten zu diesem Thema einholen.
Für den Debattierer selbst:
Gib Dir die Zeit für das Einholen aller Informationen und wissenswerten Fakten zu der geplanten Veränderung. Baue Dir Sicherheitspunkte ein.
Umgang durch ein Gegenüber:
Möchtest Du den Debattierer unterstützen, dann rede mit diesem über die Lebenskrise bzw. den Veränderungswunsch. Er ist sehr kommunikativ und mag Gespräche auch über problematische Themen. Er scheut sich auch vor schwierigen Gesprächen nicht.
Fazit – Finde den individuellen Weg
Das Ergebnis aus dieser Aufstellung? Die Midlifecrisis kann jeden treffen. Den einen Persönlichkeitstypus eher als den Anderen und manchen auch härter. Fakt ist jedoch, keiner ist vor einer Sinnkrise geschützt. Aber jeder geht unterschiedlich mit der Midlifecrisis um. Der Weg heraus heißt stets Akzeptanz der Veränderung, egal wie groß oder klein diese ist. Jeder Persönlichkeitstyp hat einen unterschiedlichen Weg, mit Veränderungen klar zu kommen und diese anzugehen, hat unterschiedliche Antreiber und Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen, um eine wirklich erfolgreiche Veränderung zu generieren. Es steht fest, jeden Persönlichkeitstyp kann man in seiner individuellen Art darin unterstützen. Also egal ob die Midlifecrisis bei Dir selbst, Deinem Partner oder Deinem Freund eintritt, geh‘ sie an. Finde Deinen individuellen Weg da durch und akzeptiere die Veränderung, denn sie ist das Fundament für dein zufriedenes und glückliches Leben in der zweiten Hälfte Deiner Lebenszeit.
Möchtest Du individuelle Beratung oder Unterstützung in diesem Bereich, dann schreib uns gern an.