Wer bin ich?
Wer bin ich – Die Reise zu mir selbst
Keiner kennt dich so gut, wie du dich selbst. Du weißt am besten, was du gern isst, wie du deinen Kaffee trinkst und welche Gedanken dir in deinem Kopf rumspucken. Und doch werden die meisten Menschen ganz nachdenklich, fragt man sie nach ihren eigenen Stärken oder Schwächen – und doch fällt es vielen schwer, das geeignete Hobby zu finden oder den Job, der wirklich passt. Oft sind Menschen unsicher, wie sie auf Andere wirken, gehen zu viel oder zu wenig in die Reflektion oder versuchen Verhaltensmuster zu ändern, ohne zu hinterfragen, woher diese kommen.
Sich selbst zu kennen bzw. zu erkennen ist ein fortwährender Prozess. Zu wissen: „Wer bin ich wirklich?“ ist eine Lebensaufgabe, denn wir sind im Wandel, im Fluss, im Veränderungsprozess. Wir sind das Produkt unserer Genetik, unserer angeborenen Verhaltensmuster, gepaart mit unserem konditionierten Verhalten, unseren Glaubenssätzen und unseren Erlebnissen. Die Reise zu dir selbst ist eine endlose Reise, aber umso länger du auf ihrem Weg bist, umso intensiver du dich selbst kennenlernst, umso größer wird dein Gefühl für deine Identität, das Gefühl der Selbstsicherheit, der Verwurzelung und der Zufriedenheit.
Wer bin ich – der Heimatbahnhof
Ich habe drei wundervolle Kinder. Jedes auf seiner eigenen Art und Weise besonders. Da ist mein großer Sohn. Dieser Sympathikus, welcher schon seit seiner frühen Kindheit stets ein Lächeln auf den Lippen hat. Der mutig und abenteuerlustig alles ausprobiert, wovor andere Kinder Angst haben. Der kletterte, bevor er überhaupt laufen lernte. Der wiederum im Gegenzug auch heute noch wunderbar stundenlang schlafen kann, nichts tun und einfach alles mit einer gewissen Gelassenheit und Ruhe angeht.
Unsere Mittelste schenkte uns in ihren ersten Jahren selten ein Lächeln. Sie ist eher der „anspruchsvolle Typ“. Sehr ängstlich, vorsichtig und zurückhaltend. Dennoch steckt so viel Feuer in dieser kleinen Maus, wenn sie etwas nicht will, wenn sie etwas durchsetzen oder etwas Bestimmtes hab möchte aber auch, wenn sie eine neue Idee hat oder etwas neues ausprobieren möchte. Dieses kleine Zauberwesen gibt gern mal den Ton an und dirigierte uns und ihre Brüder. Dabei ist sie auch hilfsbereit und unterstützend, packt mit an, wo die Anderen eher liegen bleiben.
Und zu guter Letzt unser jüngster Schatz. Ein Feuerwerk von Gefühlen und sentimentalen Gesten. Ein emotionales Medium, welches deine Gefühle und Emotionen schnell erkennt und darauf reagiert. Eine ganz individuelle Mischung aus Fordern und Geben, aus Lachen und Weinen, aus Regeln befolgen und Diskussionen um deren Sinn und Zweck. Der Streitschlichter in der Familie mit ganz viel intuitiven Sinn für Natur.
Was uns bereits früh klar wurde ist, dass diese Wesen mit ihren ganz eigenen Charakteren geboren werden. Ein unveränderlicher Teil unserer Selbst steht bereits bei Geburt fest. Verschiedene Verhaltensmuster sind uns innewohnend. Diese Verhaltenstendenzen, die wir von Grund aufhaben, nennen wir unseren Heimatbahnhof. Der Heimatbahnhof, das sind die Verhaltensweisen, die wir instinktiv am liebsten anwenden, mit denen wir uns am wohlsten fühlen, es sind jene die uns Kraft geben, statt Kraft kosten. Diese Verhaltensweisen sind für uns authentisch, ehrlich und wirkungsvoll.
Bewegen wir uns mit unserem Verhalten innerhalb dieses Heimatbahnhofes, innerhalb dieser Verhaltensmuster, dann sind wir selbstsicher und stark. Das führt zu guten Ergebnissen, Spaß an dem Verhalten und Erfolg. Bewegen wir uns außerhalb dieser Verhaltensmuster, kostet uns dies Kraft. Das heißt nicht, dass wir andere Verhaltensmuster nicht auch erlernen können oder dass wir diese nicht eine Zeitlang auch anwenden können, sie kosten uns jedoch Anstrengung und gehen uns nicht so leicht von der Hand. Um genau zu sein, sie saugen uns aus.
Ein bildlicher Vergleich zum besseren Verständnis:
Da gibt es die wunderbare Ente, die ausdauernd schwimmen kann, sogar richtig schnell auf dem Wasser ist, wenn sie will und sich dort auch am wohlsten fühlt. Versuchen wir nun die Ente dauerhaft an Land laufen zu lassen und setzen sie außerhalb ihres natürlichen Verhaltensmusters ein, wird sie sich zwar auch auf dem Land fortbewegen können, dies wird sie aber jede Menge Kraft kosten. Sie wird nie so schnell rennen, wie ein Gepaart, wird nie gut genug auf dem Gebiet werden und immer wieder auch mit Rückschlägen leben müssen. Sie wird sich im Zweifel sogar ihre Schwimmflossen verletzen und damit ihren großen Vorteil für die Fortbewegung im Wasser verlieren und am Ende in beiden nicht mehr wirklich gut sein.
Worum geht es also beim Heimatbahnhof? Finde heraus, welche Verhaltensmuster dir natürlich innewohnen. Welche Verhaltensmuster dein Heimatbahnhof sind, denn diese machen deine Stärken aus.
Wer bin ich – Der Veränderungsprozess
Nun wachsen wir alle leider nicht komplett innerhalb unserer Komfortzone auf und sind auch nicht frei von äußeren Einflüssen. Zu unserem Heimatbahnhof kommen früh die Erziehungsmuster unserer Eltern, samt der Glaubenssätze und Erziehungsgrundsätze, die wir wieder und wieder gesagt bekamen. Wie beispielweise diese typischen Sätze: „Sei nicht so …“ oder die „Sei doch mal …“. In meinem Fall waren sie immer ein wenig drückend: „Sei nicht so fordernd. Sei nicht so vorlaut. Sei nicht so bestimmend.“ Da man es seinen Eltern natürlich recht machen möchte, ändern sich dadurch Verhaltensweisen. Man versucht tatsächlich weniger das oder dies zu sein, lauter oder leiser, offener oder zurückhaltender, mutiger oder ängstlicher.
Ich ermutige dich, dir darüber Gedanken zu machen, welche Sätze du früher oft gehört hast und ob sie dich verändert haben, ob sie dein Verhalten beeinträchtigt haben bzw. dem Verhalten eine bestimmte Wertung gegeben haben.
Auf der Reise zu dir selbst, darfst du genau diese Glaubenssätze neu überdenken.
Du darfst darüber nachdenken, ob es dir besser damit geht, wieder zurück zu deinem ursprünglichen Verhaltensmuster zu gehen. Welchen Vorteil haben diese Glaubenssätze wirklich für dich gebracht oder haben sie dich sogar gehemmt, die ein oder andere Entscheidung zu treffen, den ein oder anderen Weg einzuschlagen? An welchen Stellen in deinem Leben hast du dich durch einen Glaubenssatz gehemmt oder gebremst gefühlt und an welchen hast du dich zu stark gepusht oder unbehaglich bei der Befolgung des Glaubenssatzes gefühlt?
Ich ermutige dich, dein Mindset komplett zu überdenken. Egal ob es aus deiner Kindheit stammt, aus den gesellschaftlichen Anforderungen oder erst kürzlich in dein Leben getreten ist. Gehe zurück zu den Ursprüngen und schau dir an, was denn wirklich deine Verhaltensmuster waren, was sich denn wirklich für dich richtig und gut angefühlt hat, unabhängig davon, was gesellschaftlich grad taugt, oder was Eltern, Freunde oder Partner dazu sagen. Wem materieller Erfolg wichtig ist, dem darf das sein und wer lieber Life statt Work bevorzugt, darf sich damit gut fühlen.
Wer bin ich – Das konditionierte Verhalten
Ein weiterer Punkt, der uns auf unserer Reise zu uns selbst begleitet und zur Klärung der Frage: „Wer bin ich wirklich“ beiträgt, sind konditionierte Verhaltensweisen. Ob bewusst oder unbewusst, wir haben uns angewöhnt: „Was funktioniert, machen wir wieder.“ Über die Wirkung von konditionierten Verhaltensweisen gibt es unzählige Studien und Tests. Und sind wir doch mal ehrlich, selbst im Erwachsenenalter greifen wir auf altbewährte Tricks und Kniffe im Verhalten zurück, auch wenn sie eigentlich gar nicht unserem Typus entsprechen. Egal ob es die erzwungene und gesteuerte Träne ist, obwohl sie gar nicht hätte sein müssen. Das erlernte Zurückhängen von Äffchen bei Aufgaben (ein Delegations-Modell), anstatt zu helfen und zu unterstützen, wie man es eigentlich gern täte. Das kühle und selbstbewusste Auftreten bei völliger Unsicherheit und tatsächlicher Angst. Uns allen wohnen Verhaltensweisen inne, die wir nur deshalb anwenden, weil wir sie schon mal angewendet haben und sie funktionierten. Dabei ist irrelevant, ob uns diese Verhaltensweisen innewohnen und zu unseren originären Verhaltenstendenzen, also unserem Heimatbahnhof zählen oder ob sie erlernt wurden und extra nur für bestimmte Situationen herausgezogen werden.
Auch hier ermutige ich dich, versuche Herauszufinden, welche Verhaltensmuster du anwendest, nur um bestimmte Ergebnisse zu erzielen. In welchen Situationen schaltest du bewusst oder unbewusst um und verhältst dich anders, als du es eigentlich gern tun würdest? Wo denkst du, wird von dir ein bestimmtes Verhalten extra angewandt bzw. unbewusst verändert, obwohl du sonst so eigentlich nicht bist?
Wer bin ich – Erlebnisse prägen
Auf den Spuren nach der Antwort zu der Frage: „Wer bin ich?“, wirst du nicht um das Thema prägende Erlebnisse herumkommen. Für jeden von uns gibt es Erlebnisse, die dein Leben geprägt haben und damit auch deine Verhaltensweisen veränderten. Nicht immer sind es hochdramatische, schwerwiegende oder traumatisierende Erlebnisse. Egal ob kleine oder große Erlebnisse, sie können Verhaltensweisen entweder kurzfristig oder langfristig ändern, Sichtweisen tauschen und einen ganzen Persönlichkeitstypus auf dem Kopf stellen. Auch diese Erlebnisse werden dir während deiner Reise zu dir selbst begegnen und vielleicht alte Wunden aufreißen. Eine Auseinandersetzung mit diesen wird unumgänglich werden. Nimm es als Herausforderung an und traue dich auch an die Verhaltensmuster heran die wehtun, die Schmerzen oder die Wunden aufreißen.
Wer bin ich – „Be picky!“
Nun machst du dich also auf den Weg, dein eigenes Verhalten in bestimmten Situationen zu analysieren. Traue dich, „picky“ zu sein und genau auszusieben, welche Verhaltensweisen denn zu deinem Heimatbahnhof gehören. Das heißt nicht, dass alle anderen schlecht oder unrichtig sind. Es heißt herauszufinden, in welchen Bereichen deine Stärken, deine wirklichen Kraftgeber liegen und abzugrenzen zu den Verhaltensweisen, die dir eventuell Kraft rauben. Was funktioniert, muss nicht geändert werden. Das, was wir mit dieser Aussortierung erreichen möchten, ist die Krafträuber von den Kraftgebern zu trennen, die erlernten Verhaltensweisen von den natürlichen. Ziel ist es dein Leben in die natürlichste und stärkste Version zu heben, sollte der Großteil deiner Verhaltensweisen in deinen Heimatbahnhöfen liegen und nur ein kleiner Teil außerhalb davon. Es geht am Ende also um die Mischung.
Wer bin ich – Der Verhaltenstest
Kenne ich nun meinen wirklichen Heimatbahnhof, gespickt mit den erlernten, verinnerlichten oder veränderten Verhaltensweisen, kenne ich meinen Persönlichkeitstyp. Wie mach ich das? Indem ich mich anhand meiner Verhaltensweisen testen lasse. Unsere Persönlichkeitsanalyse erfolgt auf der Basis des DISG-Modells und gibt dir einen Hinweis darauf, welcher Persönlichkeitstyp in dir steckt. Neben dem Test gehört zur wirklichen Erkenntnis über den Persönlichkeitstyp tatsächlich das Herausfinden dazu, wo mein Heimatbahnhof sitzt, also was meine ursprünglichen Verhaltenstendenzen sind. Hierzu benötigt es eines persönlichen Kennenlernens. Schreib uns dazu an.
Wer bin ich – die Selbsterkenntnis
Aber was bringt es mir jetzt, dieses ganze Wissen zu haben? Mich selbst und mein Verhalten zu kennen, meinen Typus zu verstehen?
Zunächst einmal ein Gefühl der Identität, der inneren Zufriedenheit und der Akzeptanz. Ganz praktisch: es hat Vorteile.
Der Antreiber
Hinter jedem Persönlichkeitstyp stehen Werte und Antreiber, die diesem Typus wichtig sind. Der ein oder andere ist durchaus im Reinen mit sich und kennt seinen Antreiber schon und richtet sein Leben danach aus. Ich kenne aber genügend Menschen, die ihren Antreiber, ihre Werte gar nicht kennen oder sie negieren, torpedieren oder sich schlichtweg nicht trauen, dazu zu stehen.
Hier wieder ein kleines Beispiel:
Es gibt da diesen super erfolgreichen Mann. Mittlerweile ist er 65 Jahre, seit 35 Jahren Selbstständig. Zur ersten Firma gesellten sich in den 35 Jahren auch noch vier weitere Firmen und überall ist er mit mehr oder weniger Arbeit darin verstrickt. Sein Alltag wird von ihm selbst bestimmt und das Konto hat mittlerweile eine Fülle erreicht, die locker die nächsten 35 Jahre reichen würde bei gleichem hohem Lebensstandard. Trifft er heute Bekannte, Freunde oder auch nur Familienmitglieder bleibt eine Frage nicht aus: „Wann hörst du endlich auf zu arbeiten?“ Warum? Weil er gesundheitlich mit 65 mittlerweile natürlich auch Einschränkungen hat, weil er bereits Krebs hatte und diesen sogar erfolgreich besiegte, weil er natürlich auch mit Stress und Ärger auf der Arbeit zu kämpfen hat. „Selbst und Ständig“ bleibt auch nach 35 Jahren Berufserfahrung sein Motto der Selbstständigkeit. Ebenfalls sind auch nach 35 Jahren politische und gesellschaftliche Schwierigkeiten in Firmen nicht weniger. Ängste und Sorgen bleiben genauso bestehen, auch wenn man selbst vielleicht genug abgesichert ist. Und zuallerletzt gibt es auch mit 65 Jahren gute und schlechte Tage, kraftvolle und auch weniger starke Momente. Daher bleibt um ihn herum die Frage bestehen: „Warum machst du immer noch weiter?“ Dieser wirklich direkte, kommunikative und durchsetzungsstarke Mann fängt dann immer an sich selbst zu rechtfertigen, erfindet immer neue Ausreden, warum es jetzt noch nicht geht, setzt sich immer neue Daten, ab wann er wirklich aufhören wird. Was keiner sieht, nicht mal er selbst: Er will gar nicht aufhören. Sein Erfolg ist sein Antreiber. Er definiert sich über seinen beruflichen und materiellen Erfolg. Dieser ist der Wert seines Lebens. Auch wenn das für andere Menschen schwer verständlich ist, ist es für Menschen, die den Persönlichkeitstyp Anführer entsprechen, tatsächlich der wichtigste Punkt. Sie brauchen den Erfolg, wie andere die Luft zum Leben. Nimmt man ihm diesen, oder haben sie für sich keine andere „Aufgabe“ gefunden die ihren Wert beweist oder als Antreiber dient, können sie dieses Thema nicht aufgeben. Es ist für sie essenziell. In diesem Kontext ist der gesetzte Antreiber dann auch kraftgebend und nicht kraftraubend. In diesem Kontext führt das Beibehalten des Antreibers zur Zufriedenheit.
Die Erkenntnis dessen, dass der materielle Erfolg und die Aufgabe des Führens essenziell sind, führt für diesen Mann im zweiten Schritt zur Selbstsicherheit. Wenn er weiß, dass hier sein Antreiber sitzt, fällt es ihm im Umgang damit einfacher, zum einen selbstsicher hinter seinen Entscheidungen zu stehen, die er werteorientiert und zielkonform treffen kann. Zum anderen führt es dazu, dass er die kurz- und langfristigen Ziele werte- und antreiber-konform neu setzen kann. Im Beispiel des hiesigen Geschäftsmannes, also nicht den kompletten Ausstieg aus dem Berufsleben. Vielleicht macht es Sinn im Hintergrund langsam anzufangen, nur vereinzelte Sachen abzugeben, vielleicht macht es Sinn als Berater tätig zu bleiben, vielleicht sollte auch noch gar keine Veränderung stattfinden. Aber zu wissen, wie die nächsten Ziele aussehen, schafft Sicherheit, auch für einen selbst.
Mit deinem Persönlichkeitstyp lernst du deine Antreiber und Werte kennen. Damit lassen sich Ziele realistisch kurz- wie langfristig einfacher setzen und werteorientiert agieren. Dadurch schaffst du Selbstbewusstsein und isolierst dich auch von gesellschaftlichem Druck. Die Akzeptanz und die Selbsterkenntnis lassen dich dazu stehen, was du tun möchtest und wie du dich dabei fühlst.
Selbstwertgefühl
Jeder Persönlichkeitstyp hat Stärken. Stärken liegen vor allem in den Verhaltenstendenzen die uns natürlich inne liegen. Ich rede nicht von Talenten, sondern von tatsächlichen Stärken, also zum Beispiel eine Zahlenaffinität, die uns den Umgang mit Zahlen einfach super easy macht, während andere bereits bei 3+3 abschalten. Oder das Kommunikationstalent einiger, die egal wo, egal wie immer die passenden Wörter finden und sich super easy ausdrücken können. Oder die Empathie, die einige Menschen mitbringen, also sich tatsächlich in die Gefühle und Stimmungen anderer reinversetzen können und darauf auch reagieren. Kennst du diese Stärken, dann kannst du dein Handeln genau an diesen Stärken ausrichten. Das betrifft natürlich in erster Linie deinen Job, aber auch dein Hobby und den Umgang mit anderen Menschen. Kennst du deine Stärken, dann handle vor allem mit diesen Stärken, mit diesem Verhalten. Agiere genau so, dass deine Stärken zum Ausdruck kommen. Warum? Weil in den Sachen, in denen du stark bist, vieles richtig und gut machen wirst. Wer vieles richtig und gut macht, der vermeidet Fehler und Unsicherheiten. Wer wenig Fehler macht, der wird wenig kritisiert oder umgeht Misserfolg. Wer Misserfolge und Kritik umgeht, wird weniger in seinem Selbstwertgefühl geschwächt. Starkes Selbstwertgefühl führt im Umkehrschluss zu Selbstbewusstsein und wiederum zur inneren Zufriedenheit.
Nun trifft dies nicht immer zu 100 Prozent zu und diese Sichtweise wohnt nicht allen Persönlichkeitstypen inne. Die Erklärung hierzu ist recht einfach. Es gibt Persönlichkeitstypen, die sind sich selbst genug. Diese Persönlichkeitstypen schöpfen ihre Kraft vor allem aus sich selbst und reichen sich vollkommen. Oft haben sie sogar Jobs, in denen sie für sich selbst arbeiten und den Kontakt zu anderen auf einem geringen Maß halten. Hier braucht es zur Zufriedenheit weder die Anerkennung anderer Menschen, noch Zuspruch oder Aufmunterung. Richtig auch hier ist Kritik kontraproduktiv, aber im Grundsatz sind diese Persönlichkeitstypen unabhängiger, was ihre Außenwahrnehmung angeht und damit generell selbstsicherer. Für den anderen Teil der Persönlichkeitstypen ist aber ihr Fremdbild bzw. ihre Außenwahrnehmung wichtig. Und damit hängt das Selbstwertgefühl auch an der Reaktion ihrer Umwelt. Gerade dann ist es noch wichtiger, darauf zu achten, so viel wie möglich im starken Bereich zu agieren.
Wie mache ich das? Zunächst gehört die Kenntnis der Stärken und Schwächen zur Grundvoraussetzung. Kenne deine Stärken und Schwächen. Auch dies erfährst du über deinen Persönlichkeitstyp. Bleibe dann so viel wie möglich in deinem natürlichen Stärkefeld, also in dem, was dir von Natur aus guttut und dir Kraft verleiht. Und im zweiten Schritt, vermeide Aufgaben in deinem „schwächeren“ Bereich und versuche Handlungen nur mit deinen Stärken zu dominieren. Hier ein Beispiel: Als introvertierter Persönlichkeitstyp fällt es dir schwer, in großen Gruppen vor fremden Menschen zu agieren. Dafür bist du als direkter Gesprächspartner ein aufmerksamer Zuhörer und kannst mit deiner freundlichen Art punkten. Vermeide daher sowohl beruflich als auch privat die großen Treffen mit einer Menge von Menschen, vermeide Aufgaben, in der du vor einer großen Gruppe agieren musst oder Präsentationen halten sollst. Ziehe dich lieber auf individuelle Gespräche, Erklärungen und Besprechungen zurück. Nutze deine individuelle Stärke im 1 zu 1 gegenüber Anderen und versuche nicht dauerhaft Erfolg im Umgang mit mehreren gleichzeitig zu generieren. Das eine wird dir Kraft rauben, das andere dir Kraft und Erfolg geben.
Seine eigenen Stärken und Schwächen zu kennen, ist also ein wesentlicher Punkt bei der Suche nach dem: „Wer bin ich wirklich?“
Besser Beziehungen
Weißt du, wie du auf andere wirkst? Kennst du deine Sprache und wie sie bei anderen ankommt? Auch das ist ein Thema, dass du mit Hilfe der Persönlichkeitsanalyse herausfinden kannst.
Je nach Persönlichkeitstyp liegt dir auch eine gewisse Außenwirkung inne, die dir natürlich ist. Klar kannst du diese verändern oder verstellen, wirkst dann aber schnell unnatürlich, aufgesetzt und nicht echt. Authentische Sprache und authentische Außenwirkung führen zu zwei Punkten:
Dein Gegenüber erhält dein natürliches Verhalten zu sehen und kann entscheiden, ob er damit gut umgehen kann oder ob es nicht zu ihm passt.
Du kannst authentisch so bleiben wie du bist und damit mit Anderen in deiner Kraft agieren.
Soweit so gut. Was ist jedoch, wenn du vor allem im Umgang mit anderen nicht zum Persönlichkeitstyp Sympathikus gehörst und eher der kühle, distanzierte Typ bist? Auch dann ist es wichtig, seine eigene Außenwirkung zu kennen. Auch dann ist es wichtig, entscheiden zu können, wer sitzt mir gegenüber und macht es Sinn mich anzupassen oder möchte ich genau bei mir bleiben.
Ein Beispiel:
Die grobe, verallgemeinerte Einteilung der Persönlichkeitstypen kann in folgende Kategorien vereinfacht zusammengefasst werden: kühl und distanziert, freundlich und zurückhaltend, tonangebend und direkt, sympathisch und offen. Im tatsächlichen gibt es 16 verschiedene Persönlichkeitstypen und damit einhergehend auch 16 Abstufungen, aber lassen wir dieses Bild mal zur Vereinfachung stehen. Gehörst du nun zu dem Typus, der kühl und distanziert wirkt, weißt du damit, dass deine Außenwirkung dem entspricht. Befindest du dich in einem Businessmeeting, in dem es am besten noch um sachlich genaue Aussagen geht, weißt du, dass du mit deiner sachlich natürlichen Aura genau richtig bist. Geht es dagegen um ein Treffen mit Fremden, in dem es vor allem um ein gegenseitiges Kennenlernen geht, weißt du selbst, dass du ein wenig aus deiner Komfortzone herauskommen solltest, dass hier etwas mehr Arbeit auf dich wartet, als das für den Typus Sympathikus der Fall ist. Es hilft also, genau zu wissen, wie du selbst in den verschiedenen Situationen agierst. Hinzu kommt: kannst du dein Gegenüber einschätzen und weißt oder vermutest, zu welchem Typ dieser gehört, kannst du für dich entscheiden, ob du dich und deine Sprache anpassen möchtest. Du verstehst recht schnell, ob und wie du die Sprache des Gegenübers zu deuten hast und wie ihr gemeinsam eine Sprache findet, die für beide passt. Gerade in Konfliktsituationen ist dieses Wissen Gold wert, um konfliktärmere Beziehungen zu führen. Seine eigene Sprache und seine eigene Aura zu kennen, ist also wieder etwas, was dir im täglichen Umgang hilft.
Im Übrigen ist die Anpassung über dein Erscheinungsbild, dein Auftreten und deiner Aura ein wirkungsvolles Mittel, um am Ende authentisch, echt und natürlich zu wirken. Denn du kannst mit Kleidung und Auftreten deinen Typ wunderbar unterstreichen.
Fazit
Eine Reise zu dir selbst ist der Weg herauszufinden: „Wer bin ich wirklich!“. Und das bringt dir handfeste Vorteile, sowohl privat als auch beruflich. Denn Selbstsicherheit, Authentizität und Erfolg sind Booster für jede Beziehung, ob privat oder beruflich.